DARC-OV Gräfenhainichen-W30


Ericsson C9000 Umbauanleitung

06.1 Erfahrungen HB9TRT


Reto -HB9TRT- schrieb via E-Mail an Michael -DL1HSF-:

(Michaels Antwort wurde rot eingefügt)

Hallo Michael:

Wir haben 3 Ericsson Compact 9000 umgebaut. Dazu haben wir teilweise auch Eure Umbauanleitung als Hilfe genommen. Wir sind noch nicht fertig damit, da noch die Relais-Matik und der Sequencer fehlen.
Wir werdend das jedoch auf keinen Fall so lösen wie auf Eurer Anleitung (Bild54). Die Relais auf den Eingangskreis zu „kleben“ ist doch schon etwas gewagt und produziert mit Sicherheit Störungen, sowie eventuell Fehlanpassungen im Eingang.
Der Eingang ist ja wie ihr selber beschreibt sehr empfindlich, was wir zu 100% bestätigen können.
DL1HSF: Wir fahren die PA mit max. 15 Watt-Input. Mehr können die Relais auf Dauer im Ausgang auch nicht)
Wir werden die Relais ausserhalb montieren, mit dem Nachteil, dass wir eine zusätzliche Box benötigen, dafür aber den empfindlichen Eingang nicht stören.
Vorteil: Das Ding kann auch für eine andere PA verwendet werden

Weiter schreibt Ihr von einem Bias Strom von 150mA. Ohne Modifikation ist dies jedoch nicht zu erreichen. Ich habe von der Modifikation jedoch in der Anleitung nichts gefunden.
So haben wir selber ermittelt. 150-170mA sind übliche Bias Ströme bei Transistoren um in den Arbeitspunkt im linearen Teil zu setzen. Ob das beim Ericsson Transistor auch so ist weiss ich nicht, aber ich gehe davon aus, obwohl wir unser blaues Wunder damit erlebten. Also muss der 10 Ohm Widerstand durch einen anderen BS 27 oder 33 Ohm ersetzt werden. (Widerstand links vom Poti). Erst dann ist es möglich die 150mA einzustellen.
DL1HSF:  Diese Meinung habe ich jetzt schon von mehreren OMs gehört. An unserem Exemplar ließ sich der Strom ohne Modifikation einstellen. In den Unterlagen von Ericsson wird ein Strom von 100mA beschrieben)

Zwei PAs waren nagelneu, vermutlich aus stillen Reserven und vermutlich ausser zum Testen nie gebraucht. Eine hatte offensichtlich einen Wasserschaden, die Schrauben waren alle oxydiert und auch der Zirkulator war grau angelaufen.
Ob das den Transistoren geschadet hat, wissen wir nicht. Auf alle Fälle konnten wir die PA’s nach der Modifikation - wir haben die Röhren-C’s (beim Ausgang des Transistors) in den Eingang gelötet und nicht ersetzt) relativ einfach und gut runterziehen. Die Röhren C’s konnten mit Kunstoffwerkzeug (fiel beim Bau des K2’s an) problemlos abgestimmt werden.
Meine PA machte keine Probleme. Es war etwas problematisch, den Eingang sauber hinzukriegen, damit die Ausgangsleistung und gleichzeitig das SWR am Eingang(im Moment ca. 1 : 1,15) optimal sind.

Die PA bringt nun satte 320 Watt (was dann im Dauerbetrieb nicht gefordert wird) bei einer Treiberleistung von 25W. Gemessen mit Spinner Attenuator und HP Bolometer. Das sollte eigentlich genau sein.

Danach kam die des Kollegen dran (die mit dem Wasserschaden). Diese machte uns gewaltige Probleme. Sie gab nur wenig Leistung ab. 160W waren das höchste der Gefühle und das haben wir schon früher einmal bemerkt.
Nun versuchten wir diese PA bei ca. 100W Ausgang abzugleichen. Wir haben gerade alles „gepeakt“ als plötzlich ein blau-weisser Blitz dem Messen ein Ende setzte. Schlagartig war kein Output mehr festzustellen.
DL1HSF:  Es gibt im Internet Bilder von Waschungen von Ericsson PA`s in der Badewanne. Ich hab es erst für einen Scherz gehalten, doch dabei handelt es sich um Geräte aus dem harten Einsatz:
http://bilder.dl2ocb.de/view_album.php?set_albumName=Ericsson9000Endstufe

Wir haben danach die PA nochmals in Betrieb genommen um zu messen. Ausser der Bias Strom war nichts mehr dran, keine HF und der Ein- sowie Ausgang war mit 50 Ohm abgeschlossen.
Wir wollten die Bias Spannung (wir erwarteten 0.70V) messen plötzlich wieder ein Blitz. Leider konnte auch der nicht genau geortet werden, da natürlich so unerwartet wie der erste. Es musste aber in der nähe des linken Transistors gewesen sein.
DL1HSF:  Im Transistorgehäuse selbst!

Einige Messungen ergaben dann, dass der linke Teil des bipolaren Transistors links defekt war. Ja, und nun steht die Frage im Raum, warum? Hat der Transisor bereits Standschäden wegen ev. Feuchtigkeit die offensichtlich vorhanden war, oder könnte der Bias Strom doch zu hoch sein in diesem Fall? Wisst Ihr mehr darüber?
DL1HSF:  Uns ist dieser Fall beim Abgleich der Rohrtrimmer im Ausgang passiert - deshalb wurden sie dort ersetzt, aber die Ursache ist uns auch unklar !

Die andere Frage: Habt Ihr vielleicht noch eine günstige PA oder eine defekte PA mit noch einem funktionierenden Endstufen Transistor rumstehen, oder irgendwelche Beziehungen, um an ein Ersatzteil ranzukommen.
DL1HSF:  Nein im Moment nicht
So hat der Kollege natürlich nicht viel Erfolg, er wollte die PA als Treiber für seine EME Endstufe verwenden. Die Originaltransistoren sind so gut wie nicht zu bekommen. Manchmal werden äquivqalente Typen bei ebay angeboten z.B. UTV

Ich suche übrigens immer noch eine Ericsson Compact 9000 für 2m.
DL1HSF:  Diese sind meines Wissens nicht in DL, sondern in Frankreich im Einsatz gewesen.

Vy 73 de hb9trt, reto

DL1HSF:  Wir bedanken uns bei Reto für seinen Erfahrungsbericht und seine Zustimmung diesen hier veröffentlichen zu dürfen. Außerdem wünschen wir:
Viel Erfolg !!